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47 Syrien Seit über 50 Jahren an der Macht – Die Familie Assad

Teil 1: Die Machtübernahme durch Hafis-al-Assad
Hafis al-Assad kommt im November 1970 in Syrien durch einen unblutigen Staatsstreich an die Macht.“Wie aber konnte der Angehörige einer religiösen Minderheit den Rückhalt des Militärs gewinnen? Weil in der Armee die Alawiten dominierten, dank französischer Kolonialpolitik.Um die Sunniten zu schwächen, setzte Paris vor allem auf die religiösen Führer der Alawiten und Drusen, denen Verwaltungsaufgaben übertragen wurden.Als die französische Regierung in den 1930er Jahren eine lokale Eingreiftruppe in Syrien aufbaute, um wiederholt aufflammende Revolten niederzuschlagen (Troupes Spéciales du Levant), rekrutierte sie vor allem Alawiten.Jeder Putsch oder Putschversuch ermöglichte es alawitischen Militärangehörigen, in der Hierarchie weiter aufzusteigen – bis der Assad-Clan schließlich 1970 die Macht ergriff.Hafis al-Assad war jedoch klug genug, seine Macht nicht allein auf Repression zu gründen. Vielmehr suchte er sie dauerhaft zu institutionalisieren, mit Hilfe der Baath-Partei und eines Parlaments, dessen Abgeordnete die Vorzüge einer engen Kooperation mit dem Präsidenten frühzeitig erkannten.In den 1980er Jahren ging Assad verstärkt auf die Sunniten zu. Er gab ihnen Führungspositionen in Staat und Gesellschaft, auch innerhalb des Sicherheitsapparates, und der Privatwirtschaft mehr Freiraum.Die terms of trade der Assad-Herrschaft sind bis Ausbruch des Krieges 2011 und letztlich bis heute weitgehend gleich geblieben: Wer nicht die Machtfrage stellte, konnte sich mit den bestehenden Verhältnissen arrangieren.“Michael Lüders, Die den Sturm ernten
Bachar Al-Assad et son épouse à Paris, 14 juillet 2008.
« Chirac, Assad et les autres. Les relations franco-syriennes depuis 1946 „L’introuvable politique de Paris en Syrie                                                              « « Chirac, Assad et les autres. Les relations franco-syriennes depuis 1946 » ·                     Depuis le soulèvement de 2011, la France a dû redéfinir sa politique envers la Syrie. Pour comprendre les mécanismes à l’origine de la situation diplomatique actuelle, l’historienne Manon-Nour Tannous revient sur l’histoire des relations bilatérales entre les deux pays depuis la fin du mandat français sur la Syrie (1920-1946) et répond aux grandes questions : sur quelles bases repose la relation franco-syrienne ? Comment expliquer ses fluctuations et ses crises ? Quels sont les acteurs qui y prennent part et ceux qui y interfèrent ?La position française signale pourtant un désir de réintégrer la Syrie dans sa politique étrangère, afin de participer aux négociations de paix qui patinent entre Genève, Sotchi en Russie et Astana, au Kazakhstan. Pour la France il s’agit moins, visiblement, de rétablir des relations bilatérales que de s’appuyer sur la Syrie pour reprendre une place au Proche-Orient. Emmanuel Macron ajoute ainsi un chapitre au livre de l’historienne Manon-Nour Tannous“Es gibt eine Übersetzung ins Englische                                                                                                               The Unlocatable Politics of Paris in Syria
Teil 2: Baschar al-Assad  folgt seinem Vater 2000 als Präsident
„Nach dem Tod seines Vaters Hafis übernahm Baschar al-Assad, der in London studiert hatte, im Jahr 2000 die Macht.Gab es ein innenpolitisches Problem, Regimekritik, Unruhen gar, so lautete die Antwort stets auf Repression und Gewalt. Von Hafis al-Assad stammt das Bonmot, mit 90 Prozent der Syrer gebe es keine Probleme. Für die Übrigen seien die Gefängnisse reserviertStaatlicher Wirtschaftssektor bei seinem Amtsantritt vor dem Bankrott.Bashar-al-Assadöffnete das Land für neue Technologien. forcierte  die Privatisierung von Staatsbetriebenreformierte das Banksystem, gab  den Wechselkurs der syrischen Landeswährung frei Privatschulen und private Universitäten wurden eröffnet. Ab 2004 Privatbanken und Versicherungsgesellschaften. Aufbau guter Beziehungen zum nördlichen Nachbarn, der Türkei.Beide Länder schafften die Visumspflicht ab, was vor allem die Wirtschaft in Aleppo und Nordsyrien beflügelte. Die lange vernachlässigte Altstadt von Damaskus erlebte einen zweiten Frühling. Alte arabische Paläste und Herrscherhäuser, vielfach dem Verfall preisgegeben, wurden aufwändig restauriert, in Hotels, Restaurants oder Boutiquen umgewandelt.Der Tourismus zog an.Assoziierungsabkommen mit der Europäischen UnionAntrag  auf Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation. Unbestritten ist, dass er das Patronagesystem aus Günstlings- und Vetternwirtschaft, wie es für alle arabischen «Familienbetriebe» an der Macht charakteristisch ist, ohne nennenswerte Einschränkungen beibehalten hat.Der neue Präsident war sich darüber im Klaren, dass sein anti-westlicher und anti-israelischer Kurs bei den Syrern gut ankam und somit zur innenpolitischen Legitimation beitrug.“Michael Lüders, Die den Sturm ernten
Teil 3: Vor dem Krieg
1996 Jacques Chirac zum offiziellen Staatsbesuch in Syrien
Damaskus: French President visits SyriaIsrael and France are bickering over the Middle East peace process even before French President Jacques Chirac sets foot in the Jewish state Monday.Chirac,  on a visit to Syria this weekend, said Europe must join Washington in sponsoring Arab-Israeli negotiations – contributing proposals, not just money.
1998 Offizieller Staatsbesuch in FrankreichFrance – Assad meets Jospin and Chirac for talksSyria’s President Hafez al-Assad continued a two-day visit to France on Friday (17/7), meeting President Jacques Chirac in the morning and Prime Minister Lionel Jospin for lunch. Afterwards, Assad said „Our close relations with France have brought us closer to Europe.“ The visit resulted in France and Syria agreeing to work together in seeking fresh ways of breaking the deadlock in the Middle East peace process.
2002 Bashar-al-Assad zum Staatsbesuch in LondonAssad and his wife arriving in LondonSyrian president Bashar al-Assad and his wife Asma welcomed with guard of honour as they arrive at London Heathrow for official visit in 2002.
Nicolas Sarkozy reçoit M. Bachar AL ASSAD 02.07.2012Reportage présenté en situation depuis l’Elysée par Renaud BERNARD, consacré à la visite à Paris du président syrien Bachar EL ASSAD. Il a été reçu à l’Elysée par Nicolas SARKOZY. Lors d’une réunion avec son homologue libanais Michel SLEIMANE, Bachar EL ASSAD a accepté l’établissement de relations diplomatiques entre Damas et Beyrouth, chose que la Syrie refusait depuis plus de 60 ans. Evocation de la polémique suscitée par la venue de Bachar EL ASSAD en France : sa présence est décriée par les défenseurs des droits de l’homme.
Bachar al-Assad „Nos relations diplomatiques avec la France“ | Archive INA 06.08.2012AP Archive France – Syria’s Vice President meets Chirac 22.07.2015
Diplomatische Bemühungen Schwieriger Staatsgast. 10.07.2001Assad hofft auf WirtschaftshilfeAssad erhofft sich beim Umbau der Wirtschaft deutsche Hilfe und möchte Investoren anlocken. Erst im letzten November fanden beide Länder beim Besuch Schröders in Damaskus eine Lösung im Streit um die Begleichung der syrischen Altschulden bei der DDR. Der Konflikt hatte die Beziehungen Syriens zu Deutschland und zur EU jahrelang blockiert.Der syrische Präsident möchte jetzt die Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik vertiefen. Syrien will das Assoziationsabkommen mit der EU vorantreiben und spätestens 2010 Mitglied der von der EU im Rahmen des Barcelona-Prozesses anvisierten Mittelmeer-Freihandelszone werden.Sarkozy führt Assad zurück auf die Weltbühne 13.07.2008 Syriens Präsident Baschar al-Assad ist am Samstag nach jahrelanger Ächtung auf die internationale Bühne zurückgekehrt. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy empfing den syrischen Herrscher mit einer Ehrenformation in Paris – und kündigte an, er selbst werde noch in diesem Sommer nach Syrien reisen.(…)Am Vorabend der Gründung seiner Mittelmeerunion brachte Sarkozy in einem diplomatischen Kraftakt Assad mit dem libanesischen Präsidenten Michel Suleiman an einen Tisch. Die beiden nahöstlichen Nachbarn kündigten die Aufnahme diplomatischer Beziehungen an – das gab es seit der Unabhängigkeit der beiden Staaten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nicht. „Für Frankreich ist das ein historischer Fortschritt“, freute sich Sarkozy.
Der Schurke als Freund 19. November 2009 „Eben war Syrien als 《<Terrorsponsor>geächtet. Nun pilgern Staatsmänner nach Damaskus. Wer hat sich da geändert: Syrien oder die Welt?“
Syria’s Assad praises Obama, wants meeting MARCH 18, 2009 Syria’s President Bashar al-Assad speaks during a news conference with his French counterpart Nicolas Sarkozy in Damascus January 6, 2009. Khaled al-Hariri Syrian President Bashar al-Assad said he hoped to meet U.S. President Barack Obama and expressed his willingness to help mediate between the West and IranIsrael will angeblich ohne Vorbedingungen mit Damaskus verhandeln                    Assad: Kein Verzicht auf „unveräußerliche Rechte“ 11. November 2009, 
Teil 4 Ethnische Vielfalt und Weltoffenheit
Quelle: FAZ via DPA Reisebericht aus 2009 Niklaus Ramseyer / 14. Mär 2018 – Laizistischer Staat mit mehreren Religionen, die «multikulturell» mit- und nebeneinander lebten. Früher Paradies, heute Hölle Spiegel bericht vom 19.09.2013Ich zitiere aus dem BerichtErinnerungen an ein Reiseland„Früher galt Syrien als Geheimtipp für wissbegierige Abenteurer und wagemutige Hippies. Dies war gerade dabei, sich zu ändern: Mit seiner landschaftlichen Vielseitigkeit und dem reichen Kulturerbe stand das Land kurz vor einer touristischen Hochblüte. Das war Anfang 2011.“Es lohnt sich, die beiden Beiden reich bebilderten Berichte zu lesen. Auch, um sich vor Augen zu führen, welch wunderbares Land der Westen in einen zerstörerischen Krieg getrieben hat, welche großartigen Zeugnisse eine jahrtausende alte Kultur der Welt durch diesen nun 10 Jahre andauernden Krieg verloren gingen.  

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